Hohe Landesauszeichnungen an 16 steirische Persönlichkeiten
LH Christopher Drexler überreichte Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark und Ehrenzeichen des Landes Steiermark für Wissenschaft, Forschung und Kunst bei offiziellem Festakt
Graz (6. Mai 2024).- In der Aula der Alten Universität überreichte Landeshauptmann Christopher Drexler gemeinsam mit Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang heute Nachmittag (6.5.2024) insgesamt 16 verdienten Persönlichkeiten Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark sowie Ehrenzeichen des Landes Steiermark für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Neben jenen Persönlichkeiten, die auf Beschluss der Steiermärkischen Landesregierung zur Würdigung ihres Engagements ausgezeichnet wurden, fanden sich auch zahlreiche Familienangehörige, Freunde und Wegbegleiter sowie Ehrengäste - darunter unter anderem Landeshauptmann a.D. Hermann Schützenhöfer, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Klubobfrau Barbara Riener, Landtagspräsident a.D. Franz Majcen, Gemeindebund-Präsident Erwin Dirberger, Stadtrat Günter Riegler, Rektor Georg Schulz, Vizerektor Stefan Vorbach und Vizerektorin Mireille van Poppel - beim offiziellen Festakt ein.
In seiner Laudatio hob Landeshauptmann Christopher Drexler die Verdienste der geehrten Persönlichkeiten hervor: „Die heutige Feierstunde bietet die Gelegenheit, Persönlichkeiten, die sich in unterschiedlichen Bereichen auf herausragende Weise um die Steiermark verdient gemacht haben, offiziellen Dank auszudrücken. In der langen und vielgestaltigen Geschichte unseres Landes hat es stets Menschen gegeben, die sich mit ihrem Engagement für das Gemeinwohl auf besondere Weise hervorgetan haben. Mit außergewöhnlicher Initiative, beständigem Einsatz und Tatkraft haben die heute ausgezeichneten Persönlichkeiten auf unterschiedlichen Gebieten Großes geleistet, weshalb ich mich freue, ihnen zu den verliehenen Ehrenzeichen herzlich gratulieren zu dürfen.″
Mit dem Großen Ehrenzeichen des Landes Steiermark wurde unter anderem der langjährige wissenschaftliche Geschäftsführer der Fachhochschule Joanneum Karl Peter Pfeiffer ausgezeichnet. „In seiner 14-jährigen Ära hat sich die FH Joanneum zur drittgrößten in Österreich und zur größten Fachhochschule der Steiermark entwickelt. Besonderen Wert legte Karl Peter Pfeiffer immer auf die Qualität der Lehre und den Kompetenzerwerb der Absolventinnen und Absolventen. Mit seiner Arbeit hat er einen wichtigen Beitrag geleistet, die Fachhochschulen in Österreich gut zu positionieren und zu einer maßgeblichen Säule im steirischen und österreichischen Bildungssystem zu gestalten″, so Landeshauptmann Christopher Drexler, der weiters auch Katharina Purtscher-Penz und Edwin Benko – die nicht nur federführend bei der Gründung des Kriseninterventionsteams Steiermark waren, sondern nunmehr auch seit rund zwei Jahrzehnten für die psychosoziale Akutbetreuung durch das Land Steiermark fachlich, organisatorisch und wissenschaftlich verantwortlich waren – mit dem Großen Ehrenzeichen des Landes Steiermark auszeichnete. „Heute sind die Ergebnisse aller von Katharina Purtscher-Penz und Edwin Benko getroffenen Maßnahmen rund um das ehrenamtliche Kriseninterventionsteam des Landes Steiermark in all ihrer positiven Wirkung klar sichtbar und aus dem Einsatzgeschehen nicht mehr wegzudenken. Das Experten-Team Purtscher-Penz und Benko leistete über viele Jahre im Bereich der Aus- und Fortbildung und der Organisation von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zukunftsweisende und qualitätssichernde Arbeit und findet für seine Arbeit national und international große Anerkennung″, betonte der Landeshauptmann, der den Geehrten herzlich zur Auszeichnung gratulierte.
Folgende Persönlichkeiten wurden außerdem mit dem Großen Ehrenzeichen des Landes Steiermark für ihre Verdienste geehrt:
- Barbara Edlinger
Nachdem sie sich nach Abschluss der Höheren Bundeslehranstalt für Bildnerische Gestaltung mit einem Atelier selbstständig gemacht hatte, arbeitete Barbara Edlinger kontinuierlich an zeitgenössischem Schmuck, der sich über das traditionell gestaltete, tragbare Stück am menschlichen Körper hinausbewegt. Die Künstlerin war Mitorganisatorin der „WERKSTADT GRAZ″ und auch für deren Konzeption verantwortlich, ein Haus für Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Genres, welches Studios, Gastateliers, Wohnräume, Büros und Präsentationsräume bietet. Barbara Edlinger zeigt ein Interesse für alle frauenspezifischen Belange mit besonderem Augenmerk auf die Position der Künstlerinnen im Kontext von Produktion und Rezeption. Zahlreiche Kunstprojekte und Ausstellungen im In- und Ausland gehören ebenso zu ihren Arbeitsfeldern wie kuratorische und publizierende Tätigkeiten. Daneben leitet sie die Galerie Transit und das Studio Showroom Barbara Edlinger mit einer Goldschmiedewerkstatt. - Wolfgang Lackner, Generalmajor
Über vier Jahrzehnte lang versah Wolfgang Lackner seinen Dienst bei der Bundesgendarmerie sowie bei der Bundespolizei und war mit diversen hochrangigen Funktionen betraut. Von 2012 bis zu seiner Pensionierung oblag ihm die Leitung des Landeskriminalamtes der Landespolizeidirektion Steiermark. Im Rahmen seiner Leitungsfunktion hatte Lackner die Erfüllung zahlreicher Aufgaben sicher zu stellen, darunter unter anderem die Durchführung des sicherheitspolizeilichen Exekutivdienstes, kriminalpolizeiliche Analysen, die exekutivdienstliche Einsatzleitung bei entsprechenden Anlassfällen und die Organisation der landesweiten kriminalpolizeilichen Fortbildung. Weiters lag auch die Bearbeitung von komplexen und umfassenden Aufgabenstellungen, die außerhalb der Routinetätigkeit der unterstellten Fachbereiche liegen, in seinem Aufgabenbereich. - Ernst Lasnik, Bundesrat a.D., Professor
Der „Universalhistoriker″ der Weststeiermark absolvierte die Studien der Geschichte, Volkskunde, Archäologie und Kunstgeschichte in Mindeststudienzeit. Nebenbei arbeitete er für den ORF und mehrere Zeitungen und verfasste zahlreiche Bücher und Ortschroniken sowie eine Vielzahl an Aufsätzen und Tätigkeitsberichten. Neben seiner publizierenden Tätigkeit war und ist Ernst Lasnik wissenschaftlicher Mitarbeiter, Organisator und Gestalter vieler Ausstellungen und Museen und fungiert seit vielen Jahren als Korrespondent der Historischen Landeskommission für Steiermark für den Bereich Köflach und Voitsberg, als Vorsitzender der Katholischen Bildungswerke der Steiermark sowie als Mitglied des Österreichischen Bundesrates. - Peter Mrak, Primarius
Peter Mrak hat als Ärztlicher Direktor des Krankenhausverbundes Weststeiermark wesentlich zur medizinisch fachlichen Konturierung der einzelnen Standorte beigetragen. Im Jahr 2018 wurde der Facharzt für Innere Medizin zum ARG-Koordinator der Steiermärkischen Krankenanstalten-Gesellschaft ernannt. Sein besonderes Verdienst liegt in seinem Engagement für die Geriatrie, die er mit hoher fachlicher Expertise und entsprechender Anerkennung, weit über unsere Landesgrenzen hinaus, entwickelt und geprägt hat. Seine ihm überantwortete koordinierende Verantwortung in diesem Bereich hat er nicht nur im Unternehmen KAGes, sondern weit darüber hinaus wahrgenommen und damit die Entwicklung der Medizin in der Steiermark wesentlich geprägt. - Martha Mühlburger, Vizerektorin a.D.
Martha Mühlburger hat in ihrer Zeit als Vizerektorin der Montanuniversität Leoben wesentlich dazu beigetragen, die Universität zu einer Stätte der Lehre und Forschung zu formen und war mit verschiedenen Ressorts wie etwa der Verwaltung, Personalagenden, Infrastruktur und Finanzen betraut. Zudem war Martha Mühlburger Leiterin des Außeninstitutes und Geschäftsführerin des „Zentrums für Angewandte Technologie", dem Gründerzentrum der Montanuniversität und der Stadt Leoben. Im Materials Center Leoben fungierte sie über Jahrzehnte als Vorsitzende des Aufsichtsrates und agierte auch als wesentliche Trägerin bei der Projektierung des Zentrums am Berg, das einen Meilenstein in der Landschaft der montanistischen Wissenschaft darstellt. - Herbert Ploder, Bezirks-Ehrenobmann
Herbert Ploder war als Bezirksobmann viele Jahre lang kompetenter und umsichtiger Ansprechpartner in allen Vereinsangelegenheiten für die Musikvereine im Blasmusikbezirksverband Leibnitz. Viele Neuerungen, die zuerst im Blasmusikbezirk Leibnitz erprobt wurden, sind im Laufe der Zeit auch in der gesamten Steiermark eingeführt worden. Seine Kompetenz und sein Engagement für die Musikvereine im Blasmusikbezirk Leibnitz wurden sowohl im Landesvorstand und darüber hinaus auch von den Behörden und Ämtern sowie von den Nachbarbezirksverbänden hochgeschätzt und anerkannt. Als nunmehriger Bezirks-Ehrenobmann ist Herbert Ploder der Blasmusik weiterhin freundschaftlich verbunden.
Unter den Ausgezeichneten war zudem auch die bildende Künstlerin Heide Osterider-Stibor, die das Ehrenzeichen des Landes Steiermark für Wissenschaft, Forschung und Kunst überreicht bekam. „Heide Osterider-Stibor blickt mittlerweile auf unzählige Bilder, Bildzyklen, vielfältige Arbeiten im öffentlichen Raum sowie auf Einzel- und Gruppenausstellungen ihrer Werke zurück, die auch in Sammlungen wie die Graphische Sammlung Albertina, die Sammlung der Neuen Galerie Graz und in viele andere öffentliche und private Sammlungen im In- und Ausland Aufnahme gefunden haben. Ich bedanke mich bei einer regional wie überregional bedeutenden steirischen Künstlerin für die großen Bereicherungen, die ihr Werk den Betrachtenden verschafft und freue mich, zum Ehrenzeichen des Landes Steiermark für Wissenschaft, Forschung und Kunst gratulieren zu dürfen″, unterstrich Landeshauptmann Christopher Drexler.
Mit dem Ehrenzeichen des Landes Steiermark für Wissenschaft, Forschung und Kunst wurden weiters ausgezeichnet:
- Seiichi Furuya
Der gebürtige Japaner und in Graz lebende Seiichi Furuya ist nicht nur Mitbegründer des bemerkenswerten, in Graz herausgegebenen Magazins für zeitgenössische künstlerische Fotografie „Camera Austria″, sondern auch einer der bedeutendsten Fotografen der Gegenwart. Das Werk des Künstlers, der im Jahr 1975 in Österreich seinen neuen Lebensmittelpunkt fand, strahlt über die Grenzen Europas hinaus und erfuhr internationale Würdigung. Seine 1985 verstorbene Frau Christine ist das Hauptmotiv vieler seiner Fotografien, mit denen es ihm gelingt, einen Mehrwert, der über die Dokumentation eines Sujets weit hinausgeht, für jeden Betrachter zu generieren. - Elisabeth Harnik
Die Pianistin und Komponistin Elisabeth Harnik hat an der Grazer Universität für Musik und darstellende Kunst klassisches Klavier und später bei Beat Furrer Komposition studiert. Ihre einzigartige Herangehensweise an ihr Instrument, aber auch ihr so besonderes kompositorisches und improvisatorisches Verständnis haben zu vielen Konzerteinladungen geführt. Zuletzt durfte man etwa in Graz im Rahmen des vergangenen Steirischen Herbstes die Uraufführung der Oper „Das Erdbeben von Chili″ nach Heinrich von Kleist im Dom im Berg erleben, zudem hat sie bereits 2007 die Musik zur Kurzoper „Kugelstein″ nach einem Text von Olga Flor komponiert. Sie ist Mitglied zahlreicher Ensembles für improvisierte Musik und hat mit zahlreichen Größen der zeitgenössischen Jazzszene gespielt und aufgenommen. - Wilhelm Hengstler
Das von Wilhelm Hengstler im Jahr 1952 eröffnete Amerika-Haus mit seiner großartigen Bibliothek hat seine Amerika-Beziehung geschärft, welche ihn bis heute nicht verlassen hat. Als Schriftsteller trat er erstmals 1966 im Kreis des Forum Stadtpark auf. Neben und nach vielen Tätigkeiten, wie der als Lehrer, machte er sich auch einen Namen als Regisseur und Ausstellungsmacher, war Kulturredakteur der Kronen Zeitung und schrieb und schreibt auch für andere Publikationen, oft zu seiner großen Liebe, dem Film und der Filmgeschichte. Zu seinen bekanntesten Arbeiten als Filmregisseur zählt „Fegefeuer" nach dem Roman von Jack Unterweger aus dem Jahr 1989. An seinem nunmehr abgeschlossenen Roman „Zulm″ arbeitete der akribische Künstler Hengstler rund zwei Jahrzehnte lang. - Klaus Kastberger
Der Leiter des Franz-Nabl-Instituts für Literaturforschung/Literaturhaus Graz, Klaus Kastberger, hat als Lehrender in der Erwachsenenbildung gearbeitet, als Auslandslektor für Deutsch als Fremdsprache an der Universität Brünn sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Österreichischen Nationalbibliothek und als regelmäßiger Lehrbeauftragter an der Universität Wien gewirkt, ehe er als Professor für Neuere Deutschsprachige Literatur mit dem Schwerpunkt Gegenwartsliteratur im Jahr 2015 seine nunmehrigen Aufgaben in Graz übernahm. Als forschender, publizierender Wissenschaftler liegen seine Schwerpunkte in der Gegenwartsliteratur, vor allem der österreichischen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Für seine Leistungen auf dem Gebiet der Literaturkritik ist ihm im vergangenen Jahr der österreichische Staatspreis verliehen worden. - Margarethe Solar-Tiesel
Die Schauspielerin Margarethe Solar-Tiesel ist dem Grazer Theaterpublikum seit 1994 bestens bekannt. Seit damals tritt sie wiederholt als Gast am Grazer Schauspielhaus auf und hat 2017 mit „Die Wunderübung″ von Daniel Glattauer einen saisonübergreifenden regelrechten Hit gelandet. Mit Ulrich Seidls Film „Paradies: Liebe″ aus dem Jahr 2012 wurde auch ein internationales Publikum auf die darstellerischen Fähigkeiten dieser herausragenden Schauspielerin aufmerksam. Für ihre Rolle erhielt Solar-Tiesel eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis und konnte den österreichischen Filmpreis als beste Darstellerin gewinnen. Weiters wurde sie für ihre großartigen Leistungen, mit dem Großen Schauspielpreis 2023 des Fimfestivals Diagonale ausgezeichnet. - Theresa Zammit Lupi
Seit dem Jahr 2021 leitet die auf Malta geborene Papierrestauratorin Theresa Zammit Lupi die Konservationsabteilung der Spezialsammlungen der Universität Graz. Einer breiteren internationalen Öffentlichkeit wurde Theresa Zammit Lupi 2023 bekannt, als ihre Entdeckung am Grazer Mumienbuch bekannt wurde. Ihre Untersuchungen zeigten, dass der ins 3. Jahrhundert vor Christus datierte und später als Mumienumhüllung genutzte Papyrus ursprünglich eine Heftung aufwies und somit das derzeit potentiell deutlich älteste Exemplar eines Buches in Kodexform ist.
Weitere Fotos von der Überreichung der Ehrenzeichen des Landes Steiermark finden Sie in unserer Fotogalerie.
Graz, am 6. Mai 2024
Anna Schwaiberger unter Tel.: +43 (316) 877-5528, bzw. Mobil: +43 (676) 86665528 und Fax: +43 (316) 877-2294 oder E-Mail: anna.schwaiberger@stmk.gv.at zur Verfügung.
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